Wie spare ich Strom, wenn ich im Urlaub bin?

Frau mit Smartphone plant Reisen und steuert Smart Home-Geräte.
Lesedauer: ca. 6 Minuten
Ein Urlaub bedeutet nicht nur Abstand vom Alltag, sondern auch eine Phase, in der zu Hause niemand Strom verbrauchen sollte. Trotzdem laufen viele Geräte unbemerkt weiter, selbst wenn niemand da ist, der sie nutzt. Standby-Verbrauch, Kühlgeräte, Warmwasserbereitungen oder Smart Home Systeme sorgen dafür, dass sich in zwei Wochen Abwesenheit schnell 50 bis 150 Kilowattstunden ansammeln. Das entspricht je nach Tarif bis zu 50 Euro, die ohne Gegenleistung auf der Stromrechnung landen.
Wer weiß, welche Geräte weiterlaufen und wie sich der Verbrauch gezielt reduzieren lässt, kann schon vor der Abreise wirksam sparen. Viele Maßnahmen sind einfach umzusetzen, benötigen nur wenige Minuten Vorbereitung und sorgen gleichzeitig dafür, dass Geräte geschützt und das Zuhause sicher bleibt.

1. Warum entsteht Stromverbrauch trotz Urlaub?

Auch wenn niemand im Haus ist, verbrauchen viele Geräte weiterhin Energie. Der häufigste Grund liegt im Standby-Betrieb, den viele Haushaltsgeräte nicht vollständig ausschalten. Fernseher, Router, Receiver, Konsolen, Küchenmaschinen oder smarte Lautsprecher bleiben dauerhaft mit dem Stromnetz verbunden und ziehen konstant kleine Mengen Energie. Über Tage und Wochen summiert sich dieser stille Verbrauch zu einem relevanten Anteil der gesamten Stromkosten.
Hinzu kommen Geräte, die aus technischen Gründen dauerhaft laufen. Kühlschränke und Gefriertruhen müssen die eingestellte Temperatur halten und verbrauchen selbst bei geschlossenen Türen weiter Strom. Auch Warmwasserspeicher oder Durchlauferhitzer sind oft nicht darauf ausgelegt, automatisch auszuschalten, wenn niemand zu Hause ist. Sie heizen in festen Intervallen nach, wodurch unnötige Energie entsteht.
Smart Home Systeme spielen ebenfalls eine Rolle. Hubs, Kameras oder smarte Rollläden benötigen eine permanente Stromversorgung und kommunizieren regelmäßig mit dem Router. Dazu kommen Zeitschaltuhren, Aquarientechnik oder Gartenpumpen, die im Hintergrund weiterlaufen. Die Summe all dieser Verbraucher erklärt, warum selbst eine leerstehende Wohnung messbaren Strom verbraucht.

2. Welche Geräte ziehen heimlich Strom?

Verschiedene elektronische Haushaltsgeräte wie Kühlschrank, Fernseher, Router, Lautsprecher und Warmwasserbereiter.
Der heimliche Stromverbrauch im Urlaub entsteht vor allem durch Geräte, die rund um die Uhr eingeschaltet bleiben. Kühlschrank und Gefrierschrank gehören zu den größten Dauerverbrauchern. Sie arbeiten selbst dann weiter, wenn sie nicht geöffnet werden, da sie die Temperatur stabil halten müssen. Ältere Modelle benötigen dabei besonders viel Energie.
Dazu kommen klassische Standby-Geräte. Router, Fernseher, Receiver, PC-Monitore, Ladegeräte, Spielekonsolen, Smart Home Zentralen und Lautsprecher verbrauchen auch dann Strom, wenn sie scheinbar ausgeschaltet sind. Viele dieser Geräte ziehen nur wenige Watt, aber über die Dauer eines Urlaubs entsteht ein signifikanter Verbrauch.
Weitere Beispiele sind Warmwasserboiler, die automatisch nachheizen, sowie elektrische Rollläden oder Gartenbeleuchtung, die über Zeitschaltuhren aktiviert werden. Auch Aquarien, Terrarien oder kleine Pumpen laufen weiter, wenn sie nicht manuell ausgeschaltet werden. Diese Verbraucher lassen sich leicht übersehen, da sie im Alltag im Hintergrund arbeiten, aber genau während eines Urlaubs unnötig Energie verbrauchen.
Wer sich dieser versteckten Verbraucher bewusst ist, kann gezielt vor der Abreise eingreifen und die Stromkosten deutlich senken.

3. Was sollte ich vor dem Urlaub ausschalten?

Kurz vor der Abreise lohnt sich ein strukturierter Blick auf alle Geräte, die nicht zwingend im Betrieb bleiben müssen. Viele elektrische Verbraucher laufen im Alltag unbemerkt weiter, obwohl sie im Urlaub keinerlei Funktion haben. Die meisten Stromfresser finden sich in der Unterhaltungselektronik. Fernseher, Spielekonsolen, Soundsysteme, Computer und PC-Monitore sollten vollständig vom Strom getrennt werden. Auch Geräte, die scheinbar ausgeschaltet sind, ziehen im Ruhezustand weiterhin Energie. Eine einfache Steckerleiste mit Schalter reicht aus, um ganze Bereiche mit einem Handgriff abzuschalten.
Auch Router und WLAN sollten deaktiviert werden, sofern sie nicht für sicherheitsrelevante Smart Home Geräte benötigt werden. In vielen Haushalten laufen diese Geräte rund um die Uhr, obwohl eine mehrtägige oder mehrwöchige Abschaltung problemlos möglich ist. Das gilt ebenso für Küchengeräte wie Kaffeevollautomaten, Mikrowellen, Wasserkocher oder Eismaschinen, die im Alltag oft dauerhaft eingesteckt bleiben.
Besonders effizient ist es, Bereiche des Haushalts, die während des Urlaubs vollständig ungenutzt bleiben, komplett vom Netz zu trennen. Schaltbare Steckdosen oder Zeitschaltuhren erleichtern diesen Schritt und verhindern gleichzeitig, dass Geräte versehentlich angeschaltet bleiben. Das Ergebnis ist eine deutliche Reduzierung des Grundverbrauchs, ohne dass der Komfort nach der Rückkehr eingeschränkt ist.

4. Soll ich den Kühlschrank im Urlaub ausschalten?

Ein leerer, offener Kühlschrank steht neben einem braunen Koffer.
Ob ein Kühlschrank während des Urlaubs ausgeschaltet werden sollte, hängt vor allem von der Reisedauer ab. Bei kurzen Abwesenheiten von wenigen Tagen ist es effizienter, das Gerät eingeschaltet zu lassen. In diesem Fall genügt es, die Temperatur leicht zu erhöhen und verderbliche Lebensmittel vorher zu verbrauchen. Ein gut sortierter, nicht überfüllter Kühlschrank arbeitet in dieser Zeit stabil und verbraucht nicht mehr Energie, als nötig ist.
Anders sieht es bei längeren Urlaubszeiten aus. Ab etwa zehn bis vierzehn Tagen lohnt sich das vollständige Ausschalten des Kühlschranks, da sich der Energieverbrauch über Wochen deutlich summiert. Vor dem Ausschalten sollte das Gerät komplett geleert und sorgfältig gereinigt werden. Die Tür bleibt am besten einen Spalt geöffnet, um Schimmel- und Geruchsbildung zu vermeiden. Auch beim Gefrierschrank gilt: Nur bei vollständiger Leerung abschalten, da ein halb gefülltes Gerät schneller Schäden nehmen kann.
Diese Maßnahme spart bei längeren Reisen meist zwischen zwanzig und vierzig Euro und ist damit einer der wirksamsten Schritte, um den Verbrauch während der Abwesenheit deutlich zu reduzieren.

5. Wie stelle ich Warmwasser und Heizung ein, wenn ich im Urlaub bin?

Warmwasser und Heizung gehören zu den größten Energieposten im Haushalt, selbst wenn niemand zu Hause ist. Viele Systeme arbeiten automatisch weiter, heizen in Intervallen nach oder halten Temperaturbereiche, obwohl sie während des Urlaubs nicht benötigt werden. Deshalb lohnt sich ein genauer Blick auf die Einstellungen, bevor Sie verreisen.
Elektrische Warmwasserbereiter wie Boiler oder Durchlauferhitzer sollten während des Urlaubs komplett ausgeschaltet werden. Diese Geräte schalten sich im Normalbetrieb mehrmals täglich ein, um die Temperatur zu halten, und verbrauchen dabei große Mengen Energie. Eine Abschaltung über mehrere Tage oder Wochen spart sofort Strom, ohne Einfluss auf den Komfort nach der Rückkehr. Wichtig ist nur, den Boiler rechtzeitig wieder einzuschalten, damit genügend Warmwasser verfügbar ist, wenn Sie zurückkommen.
Bei Heizsystemen hängt die optimale Einstellung vom Aufbau der Anlage ab. Moderne Heizungen verfügen häufig über einen Abwesenheitsmodus, der die Temperatur automatisch senkt, aber dennoch ein Mindestniveau zur Frostsicherung beibehält. Diese Funktion ist besonders in den Wintermonaten sinnvoll. Elektrische Fußbodenheizungen sollten vollständig abgeschaltet werden, da sie auch im Standby spürbar Energie verbrauchen. Hydraulische Heizsysteme sollten dagegen nur auf Frostschutz gestellt werden, um Schäden an Leitungen zu verhindern.
Smarte Thermostate erleichtern die Urlaubsplanung zusätzlich. Mit ihnen lässt sich die Temperatur automatisch absenken, und bei Bedarf kann sie kurz vor der Rückkehr über eine App wieder angehoben werden. Das verhindert unnötige Heizphasen und sorgt gleichzeitig dafür, dass die Wohnung nach dem Urlaub schnell wieder angenehm warm ist.

6. Welche Smart Home Geräte helfen beim Sparen?

Eine Reihe intelligenter Heimgeräte, darunter eine Steckdose, ein Thermostat, Schalter und ein Smartphone mit Haus-App.
Smart Home Systeme bieten vielfältige Möglichkeiten, um den Stromverbrauch während des Urlaubs gezielt zu reduzieren. Besonders nützlich sind smarte Steckdosen, die anzeigen, wie viel Energie einzelne Geräte verbrauchen, und die automatisch abschalten können, wenn sie nicht mehr benötigt werden. Viele Modelle lassen sich so programmieren, dass sie bestimmte Bereiche komplett vom Netz trennen, sobald der Haushalt in den Urlaubsmodus geht.
Auch smarte Thermostate sind eine sinnvolle Ergänzung. Sie passen die Raumtemperatur automatisch an, reduzieren Heizphasen und verhindern, dass Räume unnötig beheizt werden. Einige Modelle erkennen sogar geöffnete Fenster oder längere Abwesenheiten und reagieren entsprechend. Dadurch wird der Energieverbrauch deutlich gesenkt, ohne dass jemand aktiv eingreifen muss.
Für den Außenbereich sind Zeitschaltuhren und Bewegungsmelder besonders hilfreich. Statt Dauerbeleuchtung kann außenliegendes Licht gezielt gesteuert oder nur bei Bewegung aktiviert werden. Das steigert nicht nur die Energieeffizienz, sondern erhöht gleichzeitig die Sicherheit rund ums Haus.
Ein weiterer Vorteil moderner Smart Home Lösungen ist die App-Steuerung. Über das Smartphone lässt sich auch unterwegs prüfen, ob Geräte eingeschaltet sind, ob der Router noch läuft oder ob ein Verbraucher versehentlich vergessen wurde. Dadurch erhalten Sie volle Kontrolle über Ihren Energieverbrauch, selbst wenn Sie weit entfernt sind.

7. Welche Sicherheitsvorkehrungen reduzieren gleichzeitig Stromkosten?

Einige Sicherheitsmaßnahmen, die das Zuhause während des Urlaubs schützen, tragen gleichzeitig dazu bei, den Energieverbrauch zu senken. Geräte wie Fernseher, Computer oder Kaffeemaschinen sollten vollständig vom Strom getrennt werden. Dadurch wird nicht nur der Standby-Verbrauch verhindert, sondern auch das Risiko technischer Defekte reduziert. Besonders bei älteren Geräten ist das vollständige Trennen vom Netz sinnvoll. Auch ein Überspannungsschutz ist empfehlenswert, vor allem bei Gewittergefahr oder empfindlicher Elektronik. Moderne Steckdosenleisten bieten hier eine gute Kombination aus Sicherheit und Energieersparnis. Bewegungsmelder im Außenbereich ersetzen Dauerbeleuchtung und sorgen gleichzeitig dafür, dass das Grundstück beleuchtet wird, sobald sich jemand nähert. Das stärkt die Sicherheit, ohne dass permanent Strom fließt. Für zusätzliche Abschreckung können Rollläden oder Lampen über Zeitschalter gesteuert werden. Diese Lösungen simulieren Anwesenheit, ohne dass Geräte rund um die Uhr laufen müssen. In der Summe entsteht so ein doppelter Vorteil: weniger Stromkosten und gleichzeitig ein deutlich höheres Sicherheitsniveau während der Abwesenheit.

8. Fazit

Stromsparen im Urlaub ist leichter als viele denken. Wer vor der Abreise einige gezielte Schritte einplant, kann den Verbrauch deutlich reduzieren und gleichzeitig die Sicherheit im Haushalt erhöhen. Der größte Effekt entsteht durch das Abschalten von Warmwasserbereitern, Standby Geräten und elektrischen Heizsystemen. Auch die richtige Handhabung von Kühlschrank und Gefrierschrank, das Nutzen smarter Steckdosen und das Absenken der Heizung tragen spürbar zur Reduzierung des Energieverbrauchs bei.
Schon wenige Minuten Vorbereitung vor der Reise reichen aus, um unnötige Kosten zu vermeiden. Viele Haushalte sparen dadurch zwischen 20 und 50 Euro pro Urlaub, bei längerer Abwesenheit entsprechend mehr. Gleichzeitig sinkt das Risiko für elektrische Störungen und Schäden an Geräten, weil weniger Verbraucher aktiv am Netz hängen.
Wenn Sie zusätzlich prüfen möchten, ob Sie beim Stromtarif sparen können oder ob Ihr aktueller Tarif zu Ihrem Verbrauch passt, machen Sie jetzt den Watt-Vergleich!