Wie stark sich Bonus-Tarife auf den ersten Blick verzerren, zeigt ein einfaches Rechenbeispiel.
Nehmen wir zwei Stromanbieter:
• Tarif A bietet einen Bonus von 250 Euro, hat aber einen Arbeitspreis von 35 Cent pro Kilowattstunde.
• Tarif B verzichtet auf einen Bonus, verlangt dafür aber nur 30 Cent pro Kilowattstunde.
Bei einem Jahresverbrauch von 3.500 Kilowattstunden liegt der Preis im ersten Jahr bei Tarif A aufgrund des Bonus rund 120 Euro niedriger. Doch im zweiten Jahr entfällt der Bonus und plötzlich zahlen Sie fast 200 Euro mehr als bei Tarif B. Wer nicht aktiv wechselt, verliert schnell den vermeintlichen Preisvorteil.
Noch deutlicher wird der Unterschied bei höheren Verbräuchen: In einem Haushalt mit 5.000 Kilowattstunden kann der Aufpreis nach Wegfall des Bonus leicht über 300 Euro pro Jahr betragen.
Der Fehler liegt in der kurzfristigen Betrachtung. Bonus-Tarife lohnen sich nur, wenn Sie bereit sind, jedes Jahr erneut den Anbieter zu wechseln. Für die meisten Haushalte ist das jedoch unrealistisch. Die meisten bleiben aus Bequemlichkeit oder Unwissen beim gleichen Anbieter und zahlen Jahr für Jahr drauf.
Dieses Beispiel zeigt: Ein Tarif mit Bonus ist selten das, was er zu sein scheint. Langfristig zählt nicht der einmalige Rabatt, sondern der faire, stabile Preis.